Wer auf OnlyFans Geld verdient, ist nicht einfach nur Creator – sondern auch Unternehmer:in. Damit du nicht überraschend mit Nachzahlungen oder rechtlichen Problemen konfrontiert wirst, solltest du dich frühzeitig mit den Themen Auszahlung, Steuerpflicht und Buchhaltung beschäftigen.
In diesem Beitrag erfährst du, wie Auszahlungen auf OnlyFans funktionieren, welche steuerlichen Pflichten du hast und wie du deine Selbstständigkeit richtig organisierst – auch wenn du anonym bleiben möchtest.
Sobald du auf OnlyFans Einnahmen generierst, kannst du dir diese auszahlen lassen. Die Plattform verwendet Stripe als Zahlungsdienstleister – ein bewährter Anbieter, der in vielen Ländern aktiv ist.
Wichtige Fakten:
Auszahlungen erfolgen standardmäßig alle 7 Tage automatisch (Weekly Payouts)
Du kannst ein persönliches oder geschäftliches Bankkonto angeben
Je nach Bank und Land dauert die Überweisung meist 2–4 Werktage
Alle Einnahmen werden in USD generiert und bei Auszahlung ggf. umgerechnet
Tipp: Richte dir am besten ein separates Konto für deine OnlyFans-Einnahmen ein – so hast du einen besseren Überblick über deine Finanzen.
Sobald du mit deinen Inhalten Geld verdienst, bist du in den Augen des Finanzamts gewerblich tätig – auch wenn du anonym arbeitest oder dein Profil noch klein ist.
Das bedeutet konkret:
Du musst deine Tätigkeit beim Finanzamt anmelden (Gewerbeanmeldung oder freiberuflich, je nach Land)
Einnahmen aus OnlyFans gelten als steuerpflichtiges Einkommen
Du musst eine Steuererklärung abgeben (mindestens einmal jährlich)
Je nach Umsatz kann auch Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) anfallen
Wichtig: Nur weil dein Name nicht öffentlich erscheint, heißt das nicht, dass du keine Steuern zahlen musst. Deine Bankdaten und Stripe-Konto sind mit deiner Identität verknüpft und können vom Finanzamt überprüft werden.
Auch wenn es mühsam klingt: Eine klare Struktur bei Einnahmen und Ausgaben hilft dir, später keine bösen Überraschungen zu erleben.
Diese Schritte sind sinnvoll:
Trenne private und geschäftliche Kontobewegungen
Halte alle Einnahmen und Ausgaben schriftlich fest (z. B. über eine Excel-Tabelle, ein Notizbuch oder eine Buchhaltungssoftware)
Speichere Rechnungen, Belege und Zahlungsnachweise digital ab
Prüfe, ob du Kleinunternehmerregelungen nutzen kannst (z. B. in Deutschland bis 22.000 € Jahresumsatz)
Zusätzlicher Tipp: Lass dich bei Unsicherheit von einem Steuerberater unterstützen – idealerweise jemand, der Erfahrung mit digitalen Geschäftsmodellen hat.
Viele Creator:innen möchten anonym bleiben – und trotzdem korrekt abrechnen. Das ist möglich, wenn du bestimmte Regeln beachtest:
Dein Künstlername ist öffentlich sichtbar – nicht dein echter Name
Deine Daten (für Auszahlungen, Steuer, Anmeldung) bleiben vertraulich und werden nicht veröffentlicht
Du kannst auch als Einzelunternehmer:in anonym auftreten – solange du deine steuerlichen Pflichten erfüllst
Anonymität und Legalität schließen sich also nicht aus – solange du sauber arbeitest.
Einnahmen auf OnlyFans bringen neue Freiheit – aber auch neue Verantwortung. Wer seine Finanzen im Griff hat, arbeitet sicherer, professioneller und entspannter. Mit einer sauberen Buchhaltung, klarer Steuerstrategie und Überblick über Auszahlungen baust du dir ein stabiles Fundament für nachhaltigen Erfolg.
Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine steuerliche oder rechtliche Beratung dar. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, ersetzen aber keine individuelle Beratung durch eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater. Bitte informiere dich bei zuständigen Stellen oder Fachpersonen über deine persönlichen steuerlichen Pflichten.
Im nächsten Beitrag geht es um das Thema Plattformen im Vergleich – und darum, welche Alternativen zu OnlyFans es gibt, wie sich Fansly oder Patreon unterscheiden und was sich für wen eignet.